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Real-Debrid implementiert zahlreiche Anti-Piraterie-Maßnahmen

Real-Debrid hat umfangreiche Anti-Piraterie-Maßnahmen implementiert und kommt damit einer Aufforderung des französischen Verbands der Filmdistributoren (FNEF) nach. Neben Schlagwort-, und Hash-Filter sollen auch die API sowie die „InstantAvailability“-Funktion deaktiviert werden.

Wie der populäre Dienst Real-Debrid auf X (ehemals Twitter) verkündet, wurden auf der Plattform umfangreiche Funktionen zur Bekämpfung von Online-Piraterie implementiert. Auslöser ist eine formelle Aufforderung des französischen Verbands der Filmdistributoren (FNEF) gewesen.

Angesichts der Forderungen der FNEF, die sich zu einem ausgewachsenen Rechtsstreit ausweiten könnten, haben die Betreiber beschlossen, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, um die Rechteinhaber zu beruhigen.

Real-Debrid Statement auf Twitter zu den neuen Anti-Piraterie-Maßnahmen
Die Mitteilung von Real-Debrid auf X, ehemals Twitter. (Quelle: X.com)

Bei Real-Debrid handelt es sich in erster Linie um einen sogenannten „Multihoster“, der Dateien von verschiedenen 1-Click-Hostern mit Premium-Geschwindigkeit herunterladen kann. Darüber hinaus fungiert die Plattform auch als Zwischenspeicher für Torrents. Über die grafische Oberfläche können Torrent-Dateien oder Magnet-Links hinterlegt werden, die der Dienst anschließend selbst herunterlädt und vorhält. Der Computer des Benutzers muss dafür nicht dauerhaft eingeschaltet sein.

Die Dateien, die im Torrent enthalten sind, lassen sich anschließend per Web-Download herunterladen oder aber über Anwendungen wie Kodi und Stremio von den Real-Debrid Servern in Echtzeit streamen – vorausgesetzt es handelt sich um Audio-, oder Video-Dateien. Viele Kodi Addons, vor allem internationale, setzen die Nutzung von Real-Debrid voraus und funktionieren ohne den Dienst nicht mehr.

Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Real-Debrid bei Fans von Streaming sehr beliebt ist

Real-Debrid Anti-Piraterie-Maßnahmen im Überblick

Real-Debrid entspricht zwar bereits dem US-amerikanischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) und löscht entsprechende Inhalte von der Seite. Doch die neuen Maßnahmen zeigen, dass dies einigen Verbänden und Instituten nicht weit genug geht.

Zu den Anti-Piraterie-Maßnahmen zählen unter anderem:

  • Audio-, und Video-Dateien, die auf der USTR Blacklist oder der europäischen „Counterfeit and Piracy Watch List“ stehen, werden automatisch gelöscht
  • Inhalte werden aufgrund von Dateinamen herausgefiltert
  • Sperrung von Torrents von privaten Trackern, die im Zuge von französischen Verfahren vor dem Pariser Gericht erwähnt wurden
  • Deaktivierung von API-Endpunkten („InstantAvailability“)
  • Sperrung von externen Kodi und Stremio Addons, soweit sie identifizierbar sind

Real-Debrid weißt darauf hin, dass die oben genannten Filter und Aktionen auch rückwirkend auf Dateien angewandt werden, die bereits erfolgreich über die Plattform heruntergeladen wurden.

Bei der USTR Blacklist handelt es sich um eine Liste von „berüchtigten“ Märkten, die Berichten zufolge in erheblichem Umfang Marken- oder Urheberrechtspiraterie betreiben oder erleichtern. Dabei werden sowohl physische Märkte als auch Online-Plattformen berücksichtigt. Die Liste wird vom Amt des Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten erstellt. Die europäische „Counterfeit and Piracy Watch List“ ist das Gegenstück der Europäischen Kommission.

Die Betreiber erwähnen, dass der Dateinamen-Filter zwangsläufig zu Fehlalarmen führen wird und diese Fälle manuell bearbeitet werden müssen.

Real-Debrid wird darüber hinaus auch die API deaktivieren, die von Diensten und Anwendungen von Drittanbietern genutzt werden, darunter Media-Center-Lösungen wie Kodi und Plex. Das Gleiche gilt für die Funktion „InstantAvailability“, die das sofortige Streamen und Herunterladen von zwischengespeicherten Videos ermöglichte.

Das Verbot „aller gefälschten Kodi- und Stremio-Anwendungen“ bezieht sich höchstwahrscheinlich auf alle Addons von Drittanbietern, die Kodi und Stremio mit Funktionen zur nahezu sofortigen Wiedergabe erweitern.

Wie geht es weiter?

Wie erwartet, sind viele der zahlenden Kunden von Real-Debrid über diese geplanten Änderungen nicht erfreut. Inwieweit sie sich auf die breitere Nutzerbasis auswirken werden, bleibt jedoch abzuwarten.

Nicht alle Nutzer des Dienstes nutzen das „Instant“-Streaming-Tool oder den Torrent-Cache. Für diese Anwender werden die Auswirkungen weitgehend davon abhängen, wie weitreichend und wirksam die Hash- und Dateinamenfilter sind. Entwickler internationaler Kodi Addons haben bereits Änderungen vorgenommen, damit ihre jeweiligen Erweiterungen funktionsfähig bleiben.

Der Druck der französischen Filmverleiher wird jedoch eindeutig Auswirkungen auf Real-Debrid haben. Sollten sich die derzeitigen Maßnahmen als unzureichend erweisen, werden dieselben Rechteinhaber wahrscheinlich mit neuen Forderungen zurückkommen.

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