Downloader App aus Google Play Store entfernt (UPDATE)

Die populäre Android App „Downloader“ wurde vorübergehend aus dem Google Play Store entfernt. Mehrere israelische Fernsehanstalten und TV-Sender haben über eine Anwaltskanzlei eine entsprechende Beschwerde eingereicht, die mit einer fragwürdigen Begründung daherkommt.

UPDATE: Mittlerweile ist der beliebte Downloader wieder im Google Play Store verfügbar. Ab dem nächsten Absatz folgt die Original-News vom 23. Mai 2023.

Am vergangenen Freitag, den 19. Mai 2023, wurde die beliebte Downloader Android App von Google aus dem offiziellen Play Store entfernt. Die App ist vor allem bei Amazon Fire TV und Android TV Benutzern sehr beliebt. Der Downloader ist eine simple und sehr nützliche Anwendung, mit der innerhalb weniger Sekunden Dateien heruntergeladen und bei Bedarf installiert werden können.

Vor allem hinsichtlich des Themas „Sideloading“, dem Installieren von Android Apps aus dritten Quellen, ist der Downloader mit mehr als 50 Millionen Downloads und rund fünf Millionen aktiven Nutzern die führende Lösung. Zudem ist die Applikation kostenlos verfügbar.

Google entfernt Downloader aufgrund angeblicher Urheberrechtsverletzungen

In einer Benachrichtigung, die den Entwickler Elias Saba am 19. Mai 2023 erreichte, teilte Google mit, dass „nach einer kürzlichen Überprüfung“ festgestellt wurde, dass der Downloader Inhalte enthalte, die „nicht mit den Richtlinien für die nicht autorisierte Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte“ im Play Store übereinstimmen.

Die Überprüfung wurde durch eine Urheberrechtsbeschwerde der in Israel ansässigen TV-Unternehmen HOT Communications Systems Ltd., DBS Satellite Services (1998) Ltd., United King Distribution Videos (1990) Ltd. und Charlton Ltd. ausgelöst.

„Wir haben eine Mitteilung erhalten, dass Ihre App urheberrechtlich geschützte Inhalte enthält“, heißt es in der Mitteilung von Google. „Ihre App wurde aufgrund einer mutmaßlichen Urheberrechtsverletzung (gemäß den Bestimmungen des Digital Millennium Copyright Act) gesperrt und entfernt.“

Aus der Meldung von Google geht hervor, dass die Fernsehsender keine Angaben zu bestimmten Inhalten oder zu den angeblich verletzten Urheberrechten gemacht haben. Als DMCA-Abmahnung scheitert sie also schon an der ersten Hürde. Stattdessen lenkt die Mitteilung die Aufmerksamkeit von Google auf eine Funktion, die dem Downloader vor kurz nach der Veröffentlichung hinzugefügt wurde: Dem integrierten Webbrowser.

Fragwürdige Argumentation: Webbrowser kann Streaming-Website aufrufen

Der Kern der Beschwerde lautet, dass mit dem Webbrowser der Downloader App eine bestimmte Streaming-Seite aufgerufen werden kann, gegen die eine dauerhafte einstweilige Verfügung vorliegt. Dieses Argument wurde von Eran Presenti, einem Partner bei M. Firon & Co, einer der größten Anwaltskanzleien Israels, an Google geschickt (Titel und Adresse der Seite entfernt, Anm. d. Red.):

„Diese App, die auf jedes Android-basierte Gerät, einschließlich Smart-TVs, heruntergeladen werden kann, ermöglicht es den Nutzern, die berüchtigte urheberrechtsverletzende Website [entfernt] (www.entfernt.tw) zu sehen, gegen die zwei israelische Gerichte und ein Bundesgericht in New York eine dauerhafte einstweilige Verfügung erlassen haben.“

Die Argumentation wirkt verwunderlich, da sich die besagte Internetseite auch mit allen anderen Browsern aufrufen lässt, darunter Google Chrome, Edge, Firefox und Safari. Diese sind aber weiterhin über den Play Store verfügbar.

Kurzum wird ein unschuldiger Entwickler, der eine nützliche App inklusive integriertem Webbrowser kostenlos zur Verfügung stellt, mitverantwortlich für die bloße Existenz einer Streaming-Seite, die gegen Urheberrechte verstößt, gemacht.

Entwickler bittet um Unterstützung

Es ist nicht verwunderlich, dass der Entwickler Elias Saba alles andere als erfreut über die Tatsache ist, dass seine App aus dem Play Store entfernt wurde. Nachdem ein erster Einspruch bei Google erfolglos blieb, bittet Saba auf seiner Homepage nun um Unterstützung. Nach Möglichkeit soll der untenstehende Tweet geteilt sowie alle bekannten Nachrichtenseiten, YouTuber und Influencer kontaktiert werden, um für Aufmerksamkeit zu sorgen.

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