Mini-PCs eignen sich hervorragend für Kodi. Sie sind nicht nur platzsparend und leise, sondern mittlerweile auch richtig leistungsstark. Der NUC6CAYH / NUC6CAYS stellt den Einstieg in die Welt der Mini-PCs von Intel dar. Der Hersteller bezeichnet diese besonders kleinen Computer als „NUC“. In diesem Test klären wir, wie gut das Gerät als Kodi Player geeignet ist.
Leistungsdaten
Bei dem NUC6CAYH handelt es sich um einen sogenannten „Barebonbe-PC“. Dies bedeutet, dass Arbeitsspeicher, Datenträger und Betriebssystem fehlen. Der NUC6CAYS hingegen ist ein vollwertiger Computer mit 32GB eMMC Speicher und 2GB RAM. Ebenfalls ist Windows 10 Home vorinstalliert.
Der eingebaute Prozessor basiert auf der aktuellen Apollo Lake Architektur von Intel. Der Intel Celeron J3455 besitzt vier Kerne und taktet mit 1,5 GHz. Bei Bedarf steigt im Turbo der Takt auf 2,3 GHz.
Anschlüsse
Der NUC bietet folgende Anschlüsse:
- 3x USB 3.0 (Typ-A)
- 1x USB 3.0 (Typ-A) mit Aufladefunktion
- 1x HDMI
- 1x VGA
- 1x Ethernet Gigabit LAN (RJ45)
- 1x Infrarotempfänger
- 1x Klinkeneingang (Mikrofon & Headset)
- 1x Klinkeneingang / Toslink
- 2x Mikrofone
- 1x SDXC Kartenleser
- 1x Kensington Lock
Weiterhin ist ein WLAN Modul eingebaut, das im 2,4 GHz und im 5 GHz Bereich funkt. Bis zu 433 Mbit/s an Übertragungsgeschwindigkeit können über WLAN erreicht werden. Ebenfalls ist Bluetooth 4.2 im Modul integriert.
Speicher / Festplatte
Der NUC6CAYS hat einen fest verbauten, 32GB großen eMMC Speicher. Windows 10 Home ist vorinstalliert. Der NUC6CAYH kommt ohne eingebauten Speicher daher. Beide Geräte lassen sich mit einer 2,5″ (Zoll) Festplatte erweitern, wobei die Platte beim NUC6CAYH dann als Systemspeicher fungiert. Im NUC6CAYS wird der Speicher entsprechend aufgerüstet.
Wir empfehlen eine SSD Festplatte zu verbauen, da herkömmliche Festplatten (HDD) langsam und hitzeempfindlich sind. Weiterhin sind SSD-Festplatten nicht mechanisch und verursachen somit keine Geräusche. Die Festplatten sind über SATA3 angeschlossen und erreichen deshalb die maximale Geschwindigkeit.
Arbeitsspeicher
Der NUC6CAYH / NUC6CAYS verfügt über zwei Speicherbänke. Unterstützt sind pro Bank jeweils 4GB DDR3L Speicher im SO-DIMM Format. Die RAM-Riegel dürfen eine maximale Taktrate von 1866 MHz aufweisen. Am Ende des Artikels führen wir kompatiblen Arbeitsspeicher.
Verarbeitung
Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt. Der schwarze Deckel ist hochglänzend und somit anfällig für Fingerabdrücke und Staub. Im Gegensatz zu früheren Generationen ist das Gehäuse nicht mehr schlicht grau, sondern anthrazitfarben. Dank der vier Gummifüße verrutscht das Gerät nicht, wenn man beispielsweise USB-Sticks anschließt oder den Power-Button betätigt, der nun auf der Vorderseite zu finden ist.
Video
Der analoge VGA-Ausgang ermöglicht eine maximale Auflösung von 1920×1200 Pixeln mit einer Bildwiederholrate von 60Hz. Der HDMI 2.0 Port ist da schon interessanter: Er unterstütz 3840×2160 Pixel bei ebenfalls 60Hz. Dies bedeutet, dass die Kodi-Oberfläche unter LibreELEC in 4K-Auflösung genutzt werden kann.
Ein eingebauter Chip nimmt das Bildsignal als Displayport 1.2 auf und wandelt es in ein HDMI 2.0 Signal um. Deshalb können Videoinhalte in 4K mit 60Hz wiedergegeben werden. Für ein Gerät in dieser Preisklasse beeindruckend.
Audio
Mit dem NUC6CAYH / NUC6CAYS kann der Ton über drei Wege ausgegeben werden: Analog über die Klinkenbuchse an der Vorder- und Rückseite, digital über die hintere Klinkenbusche per Toslink (Adapter nötig) oder via HDMI. Um HD-Audio nutzen zu können, muss der HDMI-Port aktualisiert werden. Das Tool gibt es auf der offiziellen Internetseite von Intel.
Unter LibreELEC ist die Ausgabe von HD-Audio über HDMI 2.0 derzeit nicht möglich.
Lautstärke und Kühlung
Der NUC6CAYH / NUC6CAYS ist zwar mit einem Lüfter ausgestattet. Dieser ist aber aus normaler Distanz nicht zu hören. Dies spricht für ein äußerst gelungenes Kühlkonzept. Bei aufwendigen Videoinhalten (z.B. HEVC) dreht der Lüfter höher, da der Prozessor und die integrierte Grafikeinheit mehr zu arbeiten haben. Trotzdem bleiben Abwärme und Lautstärke völlig im Rahmen. Erst ab 100°C taktet der Prozessor herunter. In unserem Test haben wir – egal was für Videoinhalte wir abgespielt haben – diese Temperatur nie erreicht.
Performance als HTPC mit Kodi
Sowohl der NUC6CAYH als auch der NUC6CAYS eignen sich ganz hervorragend als HTPC mit installiertem Kodi (z.B. mit LibreELEC). Die Geräte sind kompakt, angenehm leise & kühl und bieten alle gängigen Anschlüsse. Ein besonderes Feature ist die Wiedergabe von Videoinhalten in 4K (3840×2160), was in dieser Preisklasse bislang mit noch keinem anderen Gerät möglich ist. Dazu wird HEVC 10 Bit unterstützt (dieser Video-Codec wird für 4K-Inhalte benötigt). Der eingebaute Infrarotempfänger ermöglicht zudem die Nutzung einer Fernbedienung.
Obwohl der NUC6CAYS ein vollwertiger Mini-PC ist und sofort angeschlossen werden kann, empfehlen wir den NUC6CAYH. Arbeitsspeicher und Festplatte lassen sich im Handumdrehen einbauen und man kann sofort mit einem System starten, das kein Windows 10 vorinstalliert hat. Ebenfalls lässt sich dadurch der ein oder andere Euro sparen.
Empfohlene Komponenten
Arbeitsspeicher
Obwohl auch der Betrieb mit nur einem RAM-Riegel möglich ist, sollten zwei Riegel verbaut werden. Dadurch ist der sogenannte „Dual Channel“ Betrieb möglich, der für eine höhere Performance und flüssigere Wiedergabe sorgt.
Festplatten
- Transcend SSD370S 32GB SSD
- SanDisk SSD PLUS 120GB
- SanDisk SSD PLUS 240GB
- Samsung MZ-76E250B/EU 860 EVO 250GB
- Samsung MZ-76E500B/EU 860 EVO 500GB
Generell ist jede SSD Festplatte mit dem NUC6CAYH / NUC6CAYS kompatibel. Sollten Dateien auch lokal auf der Festplatte liegen, ist unter Umständen ein Modell mit mehr Speicherplatz notwendig.