Hardware-Test: NVIDIA Shield TV 2017

Bei der NVIDIA Shield Konsole handelt es sich um das wohl populärste Streaming-Gerät der vergangenen Jahre. Die Box des Grafikchip-Herstellers ist ein wahrer Alleskönner in Sachen Streaming und Medienwiedergabe. In unserem Test werfen wir einen genauen Blick auf die NVIDIA Shield 2017, dem aktuellsten Modell.

Leistungsdaten

Die NVIDIA Shield 2017 basiert genauso wie der Vorgänger auf ein angepasstes Android. Der eingebaute Prozessor ist der TEGRA X1 und wartet mit jeweils 4x 1,9 Ghz und 4x 1,3 GHz auf. Der Grafikprozessor stammt aus der Maxwell-Generation und bietet 256 Recheneinheiten. Zudem sind 3GB LPDDR4-Arbeitsspeicher der neuesten Generation verbaut.

Beim Betriebssystem handelt es sich um ein aktuelles Android 7.0 (Nougat). Dies ist gegenüber dem Vorgänger von 2015 ein großer Versionssprung (das alte Modell basierte auf Android 5.1).

Lieferumfang

Die NVIDIA Shield 2017 wird in drei verschiedenen Varianten angeboten.

NVIDIA Shield 2017 mit 16GB Speicher inkl. Fernbedienung
NVIDIA Shield 2017 mit 16GB Speicher inkl. Fernbedienung & Controller

Außerdem erhält jedes Modell ein Netzteil (inkl. Adapter für 2 Länder), ein Micro-USB Kabel, einen Schnellstart-Guide und einen Support Guide in Papierform. Die 2017er Modelle kommen mit einem überarbeiteten Controller und einer überarbeiteten Bluetooth-Fernbedienung daher.

Die Fernbedienung wird nun mit 2 3V Batterien (Typ CR2032) betrieben. Beim Vorgänger war noch ein Akku integriert. Dadurch erhöht sich die Laufzeit der Fernbedienung auf rund ein Jahr.

Hardware-Test: Nvidia Shield TV 2017 - Lieferumfang
Der Lieferumfang der 16GB Version mit Controller und Fernbedienung (Quelle: Technikaffe)

Anschlüsse

2x USB 3.0 (Typ A)
1x HDMI-2.0b (mit CEC-, und HDCP-2.2-Unterstützung)
1x Ethernet Gigabit LAN (RJ45)
1x DC-In für das Netzteil

Ebenfalls eingebaut ist ein Dualband AC-WLAN Modul (802.11 ac) für schnelles WLAN und Bluetooth 4.1. Auch Google Chromecast ist integriert.

Die NVIDIA Shield mit 500GB (auch „Pro“ genannt) wartet zusätzlich mit einem Micro SD und einem Micro USB Anschluss auf. Außerdem ist ein IR-Empfänger (Infrarot) für entsprechende Fernbedienungen verbaut. Diese Version der NVIDIA Shield ist allerdings nicht mehr lieferbar.

Hardware-Test: Nvidia Shield TV 2017 - Unterschiede zur Pro Version
Sichtbarer Unterschied zwischen der normalen und der Pro-Version (Quelle: SlashGear)

Verarbeitung

Gegenüber dem Vorgänger hat die NVIDIA Shield 2017 weniger Anschlüsse zu bieten. Dies liegt daran, dass die Konsole in der neuen Generation radikal verkleinert wurde. Mit Maßen von ca. 160 x 100 x 25mm ist das Gerät erstaunlich klein, kompakt und mit ca. 250g auch äußerst leicht.

Die Pro-Version ist qualitativ genauso hochwertig verarbeitet. Da sie allerdings mehr Anschlüsse bietet, ist sie größer und schwerer.

Die Oberfläche ist teilweise mit Klavierlack überzogen. Das Gerät sind daher sehr hochwertig aus. Um die Konsole hochkant aufzustellen, bietet NVIDIA einen separaten Standfuß an. Auf der Unterseite ist eine Gummifläche geklebt, damit das Gerät nicht verrutschen kann.

Auf der Oberseite des Geräts ist eine große, grüne LED verbaut. Sie leuchtet, wenn das Gerät angeschaltet ist. Zudem kann die LED in drei verschiedenen Helligkeitsstufen reguliert werden.

Netzteil, Adapter und Fernbedienung sind hochwertig verarbeitet. Bei einem Preis von rund 200€ darf dies aber auch erwartet werden. Toll: Während das Netzteil der 2015er-Generation noch leise fiepte, ist es bei der neuesten Generation absolut lautlos.

Auch der Controller wurde in der neuen Generation komplett überarbeitet. Er hat optisch aufregendere Akzente verpasst bekommen. Dazu liegt das Gamepad gefühlt etwas besser in der Hand. Der Kopfhöreranschluss ist nun hinten zum Benutzer angebracht, wodurch das Kabel beim Bedienen weniger stört. Die Druckpunkte der Tasten sind sehr gut. Der Vorgänger wartete noch mit einigen „Touch“-Buttons auf. Der Controller der neuen Generation hat nun ausschließlich dedizierte Tasten für deutlicheres Feedback. Im Controller ist zudem ein Mikrofon verbaut. So kann das Gerät per Sprachbefehle bedient werden (genauso wie mit der Fernbedienung).

NVIDIA SHIELD TV Media Streaming Player (16 GB, nur mit Fernbedienung)
  • Atemberaubende Darstellungsqualität - Filme, TV-Shows und Spiele sehen unglaublich gut aus mit bestem 4K HDR oder High-Definition 1080p.
  • Unterstützt zahllose Apps wie z.B. Amazon Prime Video, KODI, Netflix, YouTube, Spotify, Plex, Zattoo und ständig kommen neue dazu.
  • Hunderte von PC-Spielen lassen sich mit der nächsten Generation von GeForce NOW absolut ruckelfrei streamen.
Nvidia Shield TV Media Streaming Player (16 GB, inkl. Fernbedienung und Shield Controller) schwarz
  • Atemberaubende Darstellungsqualität - Filme, TV-Shows und Spiele sehen unglaublich gut aus mit bestem 4K HDR oder High-Definition 1080p.
  • Unterstützt zahllose Apps wie z.B. Amazon Prime Video, KODI, Netflix, YouTube, Spotify, Plex, Zattoo, TV NOW und ständig kommen neue dazu.
  • Hunderte von PC-Spielen lassen sich mit der nächsten Generation von GeForce NOW absolut ruckelfrei streamen.

Apps und Streaming

Die NVIDIA Shield 2017 bietet einen eigenen, angepassten Play Store an. Alle Apps, die dort heruntergeladen werden können, sind kompatibel mit dem Gerät. Alle gängigen Streaming-Anbieter wie Netflix, Amazon Video, YouTube und diverse Mediatheken (ARD, ZDF, Pro7, Sat 1 etc.) sind abgedeckt und teilweise vorinstalliert.

Neben dem Streamen von Videoinhalten wurde die NVIDIA Shield in erster Linie für das Streamen von Spielen konzipiert. Entweder lassen sich Videospiele direkt von NVIDIA über das Internet übertragen (NVIDIA bietet dafür einen kostenpflichtigen Dienst an) oder über das lokale Heimnetzwerk. Für beide Optionen sind die passenden Apps vorinstalliert. Das Streamen von Spielen über das Heimnetz erfordert einen Gaming-PC mit NVIDIA Grafikkarte und den NVIDIA GeForce Experience Client.

Interessant für Steam-Benutzer: Auch eine App für Steam Link ist vorhanden. So kann z.B. der „Big Picture Mode“ von Steam genutzt werden.

Im Test zeigte sich, dass für das ruckelfreie Übertragen von Spielen ein schnelles Heimnetz erforderlich ist. Idealerweise sind beide Geräte direkt mit dem Router verbunden. Das Streamen über schnelles 5 GHz WLAN ist ebenfalls möglich, ab und an kann es aber ruckeln.

Natürlich lassen sich auch lokal Spiele aus dem App-Store installieren. Dabei handelt es sich meistens um Android-Spiele oder Mini-Games. Aber auch einige „vollwertige“ Spiele sind zu finden.

Hardware-Test: Nvidia Shield TV 2017 - Hauptmenü
Umfangreich: Alle gängigen Apps der bekannten Streaming-Dienste sind vorhanden (Quelle: NVIDIA)

Kodi

Die NVIDIA Shield ist wohl eines der besten Abspielgeräte für Kodi (Zum Artikel: Was ist Kodi und was kann damit gemacht werden?). Mittlerweile lässt sich der Mediacenter-Alleskönner direkt im installierten Playstore finden und installieren. Danach kann Kodi direkt aus dem Hauptmenü heraus gestartet werden. Während vormals einige Abspaltungen von Kodi für Android verfügbar waren (z.B. SPMC), raten wir mittlerweile zur normalen Kodi Version aus dem Playstore. Sie läuft am stabilsten und bekommt alle aktuellen Updates.

Da es sich um eine herkömmliche Kodi Installation handelt, können alle gängigen und bekannten Addons installiert werden.

Video

Mit der NVIDIA Shield 2017 ist die Wiedergabe von Inhalten in 4K / Ultra HD möglich! Bei einem Gerät dieser Preisklasse erstaunlich. Das Streamen von 4K-Inhalten über YouTube, Netflix, Amazon Video oder Sky Go läuft problemlos.

Audio

Die neue 2017er Generation ermöglicht die Wiedergabe von HD-Tonspuren in Kodi über HDMI Passthrough. Dies ist mit dem Vorgänger noch nicht möglich gewesen.

Lautstärke und Kühlung

In der NVIDIA Shield ist zwar ein Lüfter verbaut. Dieser dreht sich aber so langsam, dass das Gerät als beinahe lautlos durchgeht. Den höchsten Verbrauchswert, den wir messen konnten, liegt bei nur ca. 16 Watt. Im Schnitt verbraucht das Gerät 10-12 Watt.

Egal bei welcher Anwendung: Die NVIDIA Shield Konsole wurde nie heiß oder laut.

Fazit

Die NVIDIA Shield 2017 ist ohne Frage das beste Abspielgerät für diverse Streaminginhalte. Neben Videos können auch Spiele aus dem Internet oder aus dem Heimnetzwerk gestreamt werden. Besonders nützlich ist die Konsole natürlich für Kodi: Die App gibt es regulär im Playstore und bietet daher die gleichen Vorteile wie eine Installation auf dem Computer.

Ähnlich wie Kodi selbst ist die NVIDIA Shield 2017 Konsole ein wahres Multitaltent in Sachen Multimedia-Wiedergabe. Für rund 200€ bekommt jeder Käufer ein Gerät, das einfach nur angeschlossen werden muss und dann sofort startklar ist. Die Wiedergabe von hochauflösdenen Inhalten in 4K / Ultra HD ist kein Problem, da die verbaute Hardware äußerst Leistungsstark ist. Ebenfalls bleibt die Konsole jederzeit leise und kühl.

Wenngleich die Konsole deutlich mehr als herkömmliche Android TV-Boxen kostet, ist sie der „Konkurrenz“ in jeder Kategorie weit überlegen. NIVIDA hat tatsächlich eine Box geschaffen, die jedes andere Gerät im Wohnzimmer mehr oder weniger obsolet macht.

NVIDIA Shield 2017

ab 199,00€
9.4

Performance

10.0/10

Verarbeitung

9.5/10

Ausstattung

9.0/10

Preis

9.0/10

Pros

  • Extrem leistungsstark
  • 4K / UHD geeignet
  • Große Auswahl an Apps
  • Hochwertig verarbeitet
  • Kodi ohne Einschränkungen nutzbar

Cons

  • Nur über Umwege komplett auszuschalten
  • Gegenüber dem Vorgänger weniger Anschlüsse
  • Standfuß separat

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2 Gedanken zu „Hardware-Test: NVIDIA Shield TV 2017“

    • Eine Zeit lang war es tatsächlich möglich, nun allerdings nur noch über einen ziemlich großen Umweg, der relativ komplex ist. Wir haben den Artikel entsprechend editiert. Danke für den Hinweis!

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