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Was ist Video-Streaming? – Einfach erklärt

Der Begriff „Streaming“ beschreibt gemeinhin die kontinuierliche Übertragung von Daten, in etwa Video-, Audio- oder andere multimediale Inhalte, über das Internet. Diese Daten werden in Echtzeit abgerufen und wiedergegeben, ohne dass sie zunächst vollständig auf das entsprechende Gerät heruntergeladen werden müssen. Besonders populär und erfolgreich ist Video-Streaming, bei dem Filme, Serien oder Live-Übertragungen auf Abruf oder in Echtzeit angesehen werden können.

Was ist Video-Streaming? – Kurz & knapp

Video-Streaming ist eine Technologie, die es ermöglicht, Videos über das Internet anzusehen, ohne sie vorher vollständig herunterladen zu müssen. Im Gegensatz zum klassischen Download, bei dem die komplette Videodatei vor der Wiedergabe heruntergeladen werden muss, werden beim Video-Streaming die Informationen in kleinen Paketen, sogenannten „Chunks“, übertragen und nahezu in Echtzeit auf dem Gerät des Nutzers abgespielt. Dies ermöglicht eine unmittelbare und komfortable Wiedergabe, da Wartezeiten auf abgeschlossene Downloads entfallen.

So funktioniert Video-Streaming im Detail

Die Technologie hinter Video-Streaming basiert auf der Idee, dass Videoinhalte gleichzeitig abgespielt und heruntergeladen werden. Dafür werden die Informationen in kleine Datenpakete unterteilt und nacheinander heruntergeladen. Ist der Download eines Pakets abgeschlossen, werden die Video- und Audiodaten unmittelbar abgespielt.

Grundlegend werden folgende Schritte ausgeführt:

  1. Codierung: Bevor ein Video über das Internet gestreamt werden kann, muss es in ein digitales Format umgewandelt werden. Dies geschieht normalerweise durch Komprimierungsalgorithmen wie H.264, H.265 oder AV1. Die Codierung reduziert die Dateigröße erheblich, ohne die Qualität des Videos unverhältnismäßig zu beeinträchtigen. Alle bekannten Streaming-Anbieter wandeln die angebotenen Inhalte in komprimierte Videoformate um, damit der Speicherplatz effizient genutzt und der Traffic, den die Kunden verursachen, in Grenzen gehalten wird.
  2. Segmentierung: Das codierte Video wird in kleine Datenpakete, sogenannte „Chunks“, aufgeteilt. Jeder Chunk enthält nur eine begrenzte Menge an Informationen, beispielsweise wenige Sekunden eines Films oder einer Live-Übertragung.
  3. Streaming-Server: Die Video-Pakete werden auf einem Streaming-Server gespeichert. Dieser Server ist für die Übertragung der Daten an die Nutzer verantwortlich.
  4. Client-Anfrage: Wenn ein Nutzer ein Video abspielen möchte, sendet sein Gerät (in etwa ein Smartphone oder ein Fire TV Stick) eine Anfrage an den Streaming-Server, um die Datenpakete zu erhalten.
  5. Pufferung: Die empfangenen Pakete werden im Puffer des Wiedergabegeräts zwischengespeichert, bevor sie abgespielt werden. Dies ermöglicht eine reibungslose Wiedergabe, selbst wenn die Internetverbindung instabil läuft oder in ihrer Geschwindigkeit schwankend ist.
  6. Wiedergabe: Während der Nutzer das bereits empfangene Material ansieht, werden gleichzeitig weitere Chunks heruntergeladen. Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis der gesamte Inhalt übertragen ist.

Moderne Streaming-Technologien passen sich automatisch an die aktuelle Internetverbindung des Nutzers an. Wenn die Verbindung schneller ist, werden höher aufgelöste Chunks heruntergeladen; bei einer langsameren Verbindung werden niedriger aufgelöste Datenpakete bevorzugt. Diese Verfahrensweise wird auch Adaptives Streaming genannt.

Es gibt verschiedene Streaming-Protokolle wie HTTP Live Streaming (HLS), Dynamic Adaptive Streaming over HTTP (DASH) und Real-Time Messaging Protocol (RTMP), die für die effiziente Übertragung und Wiedergabe von Videoinhalten verwendet werden.

Insgesamt ermöglicht Video-Streaming den Nutzern einen bequemen Zugriff auf Inhalte, ohne lange Wartezeiten für einen etwaigen Download in Kauf nehmen zu müssen. Video-Streaming hat die Art und Weise, wie Filme, Serien, Live-Sport und Co. konsumiert werden, erheblich verändert und ist zu einem wesentlichen Bestandteil der digitalen Unterhaltung geworden.

Geschichte des Video-Streamings

Die Anfänge des Streamings reichen zurück in die 1990er Jahre, als erstmalig Experimente mit der Übertragung von Audio und Video über das Internet stattfanden. Damals entstanden erste Streaming-Protokolle wie das „Real-Time Transport Protocol“ (RTP), das die Echtzeitübertragung von Audio- und Videoinhalten ermöglichte. 1995 kam der „RealPlayer“ von RealNetworks auf den Markt, einer der ersten Multimedia-Player mit Streaming-Funktion.

Während des „Dotcom“-Booms in den späten 1990er Jahren erlebte die Technologie des Streamings einen Aufschwung. Unternehmen wie RealNetworks, Apple und Microsoft begannen damit, Multimedia-Software zu entwickeln. Microsoft führte den Windows Media Player ein, der Nutzern erlaubte, Videos und Audioinhalte wie Musik über das Internet zu streamen. Gleichzeitig war RealNetworks mit dem RealPlayer einer der Hauptakteure im Streaming-Bereich, der sowohl Audio- als auch Video-Streaming anbot.

Die 2000er Jahre brachten Breitband-Internetverbindungen und fortschrittlichere Komprimierungsverfahren mit sich, die die Verbreitung von Video-Streaming förderten. Ein wegweisendes Beispiel war die Gründung von YouTube im Jahr 2005. Die Plattform ermöglichte das Hochladen, Teilen und Streamen von Videos über einen Internetbrowser und später auch auf mobilen Endgeräten. Adobe Flash wurde zeitweilig zu einer beliebten Lösung für das Streamen von Videos und interaktiven Inhalten wie Browsergames.

Siegeszug der Streaming-Dienste

In den 2010er Jahren veränderte sich die Art des Konsums von Videoinhalten grundlegend, nicht zuletzt durch den Aufstieg von Streaming-Diensten. Netflix, gegründet 2007, wurde neben Amazon Prime zu einem Vorreiter im Streaming von Filmen und Serien. Diese Entwicklung führte allmählich zur Ablösung physischer Datenträger wie DVDs und Blu-rays. Die Verbreitung von Smartphones und schnellem Mobilfunkinternet trug zusätzlich zur Popularisierung des Streaming von unterwegs bei. Die Einführung von höheren Auflösungen wie 4K / Ultra HD und 8K stellte erhöhte Anforderungen an Bandbreite und Komprimierung.

Die 2020er Jahre zeichnen sich durch eine regelrechte Explosion von Streaming-Diensten aus, darunter Disney+, Apple TV, DAZN, Joyn, RTL+, Paramount+ und viele mehr. Live-Streaming erfreut sich auch auf Plattformen wie Twitch, YouTube und Instagram großer Beliebtheit. Dort können Nutzer Live-Aufnahmen in Echtzeit über das Internet übertragen. Die Technologie des adaptiven Streamings passt die Wiedergabequalität automatisch an die aktuelle Verbindungsqualität an. Fortschritte in den Bereichen Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) werden zudem zu neuen Formen des interaktiven Streamings führen.

Neben verschiedenen Online-Plattformen existieren seit einigen Jahren auch spezielle Programme wie Kodi, die durch sogenannte „Addons“ um Streaming-Funktionen erweitert werden können und eine interessante Alternative darstellen.

Insgesamt hat sich das Video-Streaming im Laufe der Jahre von einer experimentellen Technologie zu einem zentralen Bestandteil der Unterhaltungswelt entwickelt. Es hat die Art und Weise, wie Medien konsumiert werden, grundlegend verändert und wird voraussichtlich durch technologische Innovationen und eine weiterhin steigende Nachfrage noch bedeutsamer werden.

Vorteile von Streaming

Video-Streaming bietet – im Vergleich zu den herkömmlichen, alternativen Wegen, Videoinhalte anzuschauen – eine Vielzahl von Vorteilen. Hier sind einige der wichtigsten Vorzüge:

Zugriff auf Abruf

Video-Streaming ermöglicht es den Zuschauern, Inhalte nach ihrem eigenen Zeitplan anzusehen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Fernsehen, bei dem Ausstrahlungstermine festgelegt sind, können Nutzer von Streaming-Diensten Filme, Serien oder andere Inhalte jederzeit starten, pausieren, zurück- oder vorspulen. Dies bietet eine in der Form einzigartige Kontrolle über das Seherlebnis und die Möglichkeit, sich in einem eigenen Tempo durch die Inhalte zu bewegen. Mit Streaming-Diensten sprichts nichts mehr dagegen, Filme spontan mitten in der Nacht zu starten oder den Serienmarathon auf unbestimmte Zeit zu pausieren.

Breite Auswahl an Inhalten

Streaming-Plattformen bieten eine große Vielfalt an Inhalten aus verschiedenen Genres, Ländern und Zeiträumen. Das Angebot beschränkt sich dabei oftmals nicht nur auf Filme und Serien, sondern auch Dokumentationen, Reportagen und anderweitigen Videos. Durch diese Vielfalt ist es möglich, interessante Inhalte zu entdecken, die vorher noch gänzlich unbekannt gewesen ist. Zusätzlich bieten die populären Dienste sogenannte Originalinhalte an. Dabei handelt es sich um Produktionen, die exklusiv nur über die jeweilige Streaming-Plattform verfügbar sind.

Plattformunabhängigkeit

Mit Video-Streaming sind die Nutzer nicht mehr an ein bestimmtes Gerät oder einen festen Ort gebunden. Die Videoinhalte können auf einer Vielzahl von Geräten wie Smartphones, Tablets, Laptops, Smart-TVs und Spielekonsolen angesehen werden. Durch diese Flexibilität ist es möglich, Inhalte zu Hause oder unterwegs anzusehen oder Videos auf einem Gerät zu beginnen und auf einem anderen zu Ende zu betrachten.

Personalisierte Empfehlungen

Streaming-Dienste nutzen fortschrittliche Algorithmen und künstliche Intelligenz, um personalisierte Empfehlungen für die Abonnenten zu erstellen. Basierend auf dem Sehverhalten, Bewertungen und weiteren Parametern werden den Nutzern entsprechende Inhalte vorgeschlagen, die den jeweiligen Interessen entsprechen. Statt stundenlang durch TV-Kanäle zu schalten oder durch Regale zu stöbern, werden den Zuschauern automatisch Filme und Serien empfohlen, die sie interessieren könnten. Streaming-Plattformen sind bekannt für individuelle und effiziente Erfahrung.

Keine physischen Medien

Ein weiterer Vorteil des Video-Streamings ist die Befreiung von physischen Medien wie DVDs und Blu-rays. Früher mussten Filme und Serien auf physischen Datenträgern gekauft oder ausgeliehen werden. Mit Streaming-Diensten fallen diese Einschränkungen weg. Es ist kein Platz mehr für umfangreiche Sammlungen erforderlich, und die Ressourcen, die für die Herstellung, Verpackung und den Versand von physischen Medien benötigt werden, werden reduziert. Abgesehen davon ist jedoch auch der ökologische Fußabdruck großer Rechenzentren nicht zu unterschätzen. Deshalb stellt sich die Frage, wie nachhaltig die Streaming-Technologie tatsächlich ist.

Nachteile von Streaming

Kein garantierter Zugriff auf Inhalte

Streaming-Plattformen kaufen Lizenzen von Rechteinhabern, die sie für die Bereitstellung und Ausstrahlung bestimmter Inhalte berechtigen. Diese Lizenzen haben eine gewisse Laufzeit. Das bedeutet, dass nicht alle Filme, Serien oder Videos dauerhaft auf den Plattformen verfügbar sind. Vor allem ältere oder weniger populäre Inhalte können fehlen oder aus dem Angebot entfernt werden. Im Vergleich dazu garantieren gekaufte, physische Medien selbstverständlich einen uneingeschränkten, dauerhaften Zugriff. Gerade aus diesem Grund ziehen es einige Menschen vor, Blu-rays und DVDs zu kaufen.

Abhängigkeit von Internetverbindung

Video-Streaming setzt eine zuverlässige und ausreichend schnelle Internetverbindung voraus. In Gebieten mit schlechter Netzabdeckung oder instabilen Verbindungsgeschwindigkeiten kann dies zu Problemen bei der Wiedergabe führen. Bei physischen Medien hingegen ist keine Internetverbindung erforderlich, da die Inhalte lokal von einem Datenträger abgespielt werden.

Qualitätsverlust durch Kompression

Streaming-Dienste verwenden oft Datenkompression, um Bandbreite zu sparen. Dies kann zu einem Qualitätsverlust führen, insbesondere bei Inhalten in höheren Auflösungen oder mit schnellen Bewegungen. Bei herkömmlichen physischen Medien wie Blu-rays oder DVDs ist die Qualität in der Regel stabiler und sichtbar höher, da sie weitaus weniger komprimiert werden müssen.

Sicherheitsrisiken

Streaming-Dienste sind anfällig für Datenschutzverletzungen und Cyberangriffe. Wenn die Plattform gehackt wird, könnten persönliche Daten von Nutzern gestohlen werden.

Kosten

Während viele Streaming-Dienste kostenpflichtig sind, können die Abonnementgebühren schnell addieren, insbesondere wenn man mehrere Dienste nutzt, um verschiedene Inhalte anzusehen. Dies kann teurer sein als der Kauf von physischen Medien oder das Ausleihen von Filmen aus traditionellen Quellen.

Zusammenfassung: Video-Streaming

Video-Streaming hat die Art und Weise, wie multimediale Inhalte konsumiert werden, im letzten Jahrzehnt grundlegend verändert. Ein Großteil aller Filme, Serien und Live-Übertragungen werden von den Zuschauern mittlerweile über das Internet gestreamt. Physische Medien wie Blu-rays und auch lineare Fernsehsender mit einem festen Programmplan verlieren mehr und mehr an Bedeutung.

Die Technologie des Video-Streaming basiert auf der Idee, dass Video- und Audioinformationen nahezu in Echtzeit übertragen werden und nicht erst vollständig in Form einer Datei heruntergeladen werden müssen. Dazu werden die Inhalte in kleine Datenpakete unterteilt und nach und nach an das Abspielgerät übertragen. Die Inhalte liegen auf Streaming-Servern, die – zumindest bei großen Anbietern – auf der ganzen Welt verteilt sind.

Streaming bietet, verglichen zu den anderen Art und Weisen, Multimedia-Inhalte zu konsumieren, einige Vorteile. In der Regel stellen die verschiedenen Streaming-Plattformen eine große Auswahl an Inhalten bereit. Das Portfolio wird zudem nahezu wöchentlich um neue Veröffentlichungen ergänzt. Streaming-Dienste passen die Benutzererfahrung an die Sehgewohnheiten des jeweiligen Zuschauers an. So stoßen Abonnenten automatisch auf neue, für sie interessante Inhalte. Streaming-Plattformen bieten ihre Apps für eine Vielzahl von Endgeräten an und sind weitgehend plattformunabhängig.

Dennoch müssen auch einige Nachteile in Kauf genommen werden. Streaming-Dienste behalten sich das Recht vor, Inhalte jederzeit zu entfernen oder nur in bestimmten Ländern abrufbar zu machen. Außerdem sind die Zuschauer auf ihre Internetverbindung angewiesen. Sie muss im Idealfall stabil sein und eine hohe Geschwindigkeit aufweisen. Verglichen zu physischen Medien wie in etwa Blu-rays sind die Videoinhalte, die über das Internet gestreamt werden, nicht so hochauflösend. Der Grund ist, dass die Inhalte in einem hohen Maße digital komprimiert werden müssen.

Video-Streaming ist mittlerweile die populärste Art und Weise, wie Inhalte wie Filme, Serien oder Live-Sport konsumiert werden. Streaming-Dienste können den Bedarf an Flexibilität, den vor allem junge Menschen stellen, erfüllen. Deshalb ist damit zu rechnen, dass Streaming in den kommenden Jahren sogar noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.

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